Silvia am Sonntag bei FFH - Schauspielerin Anja Kling
Schauspielerin Anja Kling, die ab sofort in sechs Episoden der ARD-Serie „Die Hochzeit“ zu sehen ist, liebt die Improvisationsarbeit mit dem Regisseur Jan Georg Schütte. „Es gibt weder ein Drehbuch mit Sätzen, noch gibt es vorgeschriebene Situationen. Wir haben einen Rollensteckbrief mit Aufgaben, die wir erreichen sollen. Das ist alles. Es gibt überhaupt keine Vorschriften. Es gibt einen Drehort, ungefähr 50 Kameras. Am Morgen um 9 Uhr sagt jemand 'Go' und gegen Abend 'Danke'.“ Das Spielen erfüllt sie sehr, aber so ein Drehtag ist anstrengend. „Alle sind total fertig, aber zufrieden fertig. Man weiß, was man geschafft hat.“ Obwohl Anja Kling eine Schauspielerin mit sehr viel Erfahrung ist, bleiben die Aufregung und der Respekt vor der Aufgabe. „Für mein Herz wäre weniger Adrenalin ganz gut. Es wird auch nicht besser, jede Aufgabe ist neu, und ich bin immer wieder aufs Neue nervös und aufgeregt.“ Im Gespräch mit HIT RADIO FFH-Moderatorin Silvia Stenger spricht die Schauspielerin außerdem über ihr enges Verhältnis zu ihrer Schwester, warum sie keinen Kaffee und Kuchen mag und ihr die Mietpreise in Deutschland Sorgen bereiten.
Schauspielen zusammen mit ihrer Schwester
Wie aufgeregt ist sie, wenn sie zusammen mit ihrer Schwester Gerit spielt? „Wir spielen viel zu selten zusammen. Es kommt irgendwie keiner auf die Idee. Weniger aufregend ist es nicht, aber mit einer Schwester, die man ja so gut kennt, ist man sehr viel schneller im Austausch, auch kritischer. Ihr kann ich jederzeit sagen: 'Das glaub‘ ich dir nicht, lass es uns nochmal machen.' Das mache ich mit einem fremden Kollegen nicht.“ Eigentlich muss ihre Schwester auch gar nichts sagen. „Ich sehe an ihren Augen, was sie denkt. Beim Arbeiten ist das super, im Privaten verräterisch. Wir können uns nichts vormachen, flunkern geht nicht. Meine Schwester und ich, wir spüren uns. Das habe ich so mit niemandem sonst. Wir kennen uns in- und auswendig und lieben uns sehr. Wir gönnen uns alles, aber trotzdem ist es manchmal schwierig, dass wir beide im selben Beruf sind.“ Die beiden haben auch lange zusammengewohnt. Jetzt ist Gerit Kling zu ihrem neuen Partner gezogen, nur wenige Kilometer entfernt. „Erst war ich traurig, aber ihre Gründe, auszuziehen, habe ich sehr gut verstanden. Wir besuchen uns jetzt wieder, was eine ganz andere Qualität hat. Alles hat seine Zeit.“
„Ich mag keinen Kaffee und keinen Kuchen“
Anja Kling ist eine der wenigen Menschen, die keinen Kaffee mag. „Es riecht wunderbar, aber es schmeckt mir überhaupt nicht. Ich habe es jahrelang versucht. Jetzt trinke ich Wasser mit einer ausgepressten Zitrone und ich fühle mich wunderbar. Endlich muss ich diese Plörre nicht mehr trinken. Es geht mir herrlich damit.“ Auch Kuchen ist nicht ihr Ding: „Ich mag nichts Süßes und habe keinen süßen Zahn. Ich glaube, der ist mir an der Ballettschule abtrainiert worden – da war es nicht gern gesehen, wenn man süß aß. Ich habe das Verlangen nicht und würde immer die Erdnüsse bevorzugen. Aber Wein trinke ich gerne. Die Summe aller Laster bleibt doch am Ende gleich.“ Die Schauspielerin bezeichnet sich selbst als diszipliniert, und obwohl an der Ballettstange vieles nicht mehr funktioniert: „Die Haltung bleibt. Ich werde immer sehr gerade – im wahrsten Sinne des Wortes – durchs Leben gehen. Aber ich könnte mich nicht mehr als Tänzerin verkaufen.“
Liebe zum Heimatort
Anja Kling, die wieder in ihrem Geburtsort Wilhelmshorst bei Potsdam lebt, kann sich nicht vorstellen, von dort wegzugehen. „Es ist so schön, dass mein Freundeskreis hier wohnt und wir eine so tolle Truppe sind – und die Ruhe. Ich habe ja mal 12 Jahre in Berlin gelebt, bin dann erst wieder hergezogen, als ich einen Kinderwunsch verspürt habe. Und jetzt ziehen mich keine zehn Pferde mehr zurück in die Stadt.“
Zukunftssorgen
Die Wohnsituation und die Mieten in Deutschland betrachtet sie mit Sorgen für die junge Generation, einschließlich ihrer beiden Kinder. „Wohnen ist ja nicht mehr bezahlbar, das ist ja Wahnsinn, auch für Studenten. Dass so viele Jugendliche nicht gleich von zu Hause ausziehen, liegt ja auch daran. Es ist kaum möglich, eine bezahlbare Wohnung oder ein Zimmer zu finden. Das ist erschreckend. Ich weiß gar nicht, wie meine Kinder das mal machen wollen – überhaupt diese Generation wird es nicht leicht haben.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Anja Kling sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.
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